Die GSF informierte über Green Finance auf der jährlichen Konferenz der Wohnungsgenossenschaften Schleswig-Holstein in Kiel. Der VNW Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen organisierte zum 27./28.02.2020 einen spannenden Mix an Vorträgen zu aktuellen Trends. Mietendeckel in Berlin, Wirtschaftlichkeit von Investitionen, Digitalisierung und Nachhaltige Finanzierung (Green Finance) standen auf der Agenda und gaben den rund 40 Vorständen von Wohnungsgenossenschaften Impulse für ihre Unternehmen.
Zum Mietendeckel berichtete Herr Frank Schrecker von der Berolina Genossenschaft persönliche Erfahrungen aus Berlin. Ihm erschreckt heute noch, wie undifferenziert das Thema durchgesetzt wurde. Die positiv gesehene Genossenschaft mutiert über Nacht durch die engen gesetzlichen Vorgaben statistisch zum Mietwucherer, obwohl sie bis dato günstige Mieten am Markt anbot. Neu Vermietungen sind fast nur noch zur niedrigen Altmiete ohne Lagedifferenzierung möglich und die übliche gute Sanierung von Wohnungen kann nicht mehr durchgeführt werden, weil quasi nichts auf dem Mieter umgelegt werden darf. Effekt: der Mieter muss selbst ran und erhält nur das Nötigste. Spannende und erschreckende Einblicke in die Wirkung auf eine Genossenschaft, die bis dato ohne Zweifel ein gern gesehener und guter Vermieter ist.
Die GSF stellte in einem Vortrag die Relevanz von Green Finance im Zusammenhang mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN und den aktuellen Entwicklungen in der Finanzwelt vor. Unsere These war, dass noch unter Green Finance eher Finanzierungsinstrumente verstanden werden. Demgegenüber ist ein Umbruch zur nachhaltigen Wirtschaft in voller Fahrt, so dass Green Finance künftig Nachhaltiges Finanzmanagement bedeuten wird. Die Unternehmen sollten sich jetzt vorbereiten, bevor es Pflicht wird und kein Einfluss auf Gestaltung und Instrumente mehr besteht. Spannende gesellschaftliche Umbrüche bringen somit auch im Finanzmanagement ganz neue Dynamik, so unser Fazit.
Autor: Roland Keich
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